Lob des Bademantels

Bademäntel sind noch immer von einem Hauch von Luxus umgeben. Oder von einer Air aus Frottee. Geheime Winterware von Hotelzimmern. Natürlich müssen sie weiß sein. Und etwas zu groß, so dass man seine eigene Zartheit in ihnen spürt. Stars vergangener Zeiten waren nur in Bademänteln unterwegs, dazu hielten sie lässig einen Drink:

"Curaceau Bleu" oder gleich "Swimingpool" genannt, blau wie das Wasser,in das sie gleich springen würden. Wer Bademäntel trägt, könnte auch Diktator sein, aber höchstens von einem winzigen Inselstaat. Weiter kommt man im Bademantel nicht. Bademäntel umgeben einen mit diesem rauen Flausch, den Mütter verbal beherrschen, die okay sind. Früher. in Badenmäntel ganz eingewickelt, als Kind, noch schrumpelige Zehen vom Bad mit Papa und den Plastikwassertieren, die immer verloren gehen. Man selbst aber nicht: du bist für diesen Moment gerettet.

Bademäntel schirmen einen ein wenig ab von der Welt. Man darf jetzt die Füße hochlegen und den Fernseher einschalten. Man muss jetzt nicht mehr die Welt beherrschen oder retten. Man ist in Ordnung, wie man ist, der Bademantel passt, zerkringelt, nah, locker fallend.



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