Eng an die Seiten

Das Sportpiktogramm leuchtete.

Wir leuchteten nicht.

Schwitzende Jungs und Mädchen in engen Kabinen. Sammelumkleiden, Räume mit Socken, Unterhosen, Shorts, Deo, Frisuren, Flüstern.

Auslieferung deines Körpers, der immer zu langsam war, der sich nicht biegen wollte auf dem Balken, der Widerstand leistete gegen zu schnelles Rennen. 

Das Herauszerren von unendlich dicken Matratzen.

Staub zum Einreiben der Hände.

Durch die kleinen Kammern, in der die Sportgeräte aufbewahrt werden, siehst du den Sport der andern. Bald kommen die Jungs rüber, drängen sich, schauen euch zu, sind früher fertig. Überhaupt Blicke: Es ist, als bestünde der ganze Raum aus ihnen.

Ganz weniges fällt dir leicht: Du kannst deine Knie und Beine dehnen, du beherrschst den Aufschlag beim Ballspiel, und manchmal kicherst du wie alle.

Und dann wird wieder gewählt: Du bist nicht die letzte, weil du Freunde hast, aber auch nicht die erste oder zweite, die ausgesucht wird, denn was du hier kannst, ist gering, hier gehts nicht um Sympathie. 

Manche Lehrer haben Pfeife und ihr Ton dringt von weit ins Ohr.

Andere sind freundlich und milde, sie setzen sich zu euch auf die Bänke, denn niemand hat heute Lust sich anzustrengen.

Vor der ganzen Schule, in der Halle, führt ihr einen Tanz vor, in knappen Kostümen, die einschneiden, und dein Band verknotet sich, du wirfst es weit nach hinten, als wäre da eine gute Fee, die es aufhebt für dich.

Wir treten in die kalte Luft, erhitzt, die Arme, Beine gehören wieder uns, du drückst sie eng an die Seiten.

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