Utopisches
" ... Ist es uns doch nicht eingefallen, ihn zu fragen, noch ihm von freien
Stücken zu sagen, in welcher Gegend des neuen Welttheils Utopia liegt.
Lieber möcht' ich es mich eine ziemliche Summe Geldes haben kosten
lassen, als daß uns das widerfahren wäre, theils, weil ich mich wirklich
schäme, nicht zu wissen, in welchem Weltmeere die Insel liegt, über die
ich so viel schreibe, theils weil es den Einen oder Andern bei uns
gibt, Einen aber vor allen, einen frommen Mann, von Beruf
Gottesgelehrten, der vor Begierde brennt, Utopien zu betreten, nicht aus
einem eiteln und neugierigen Gelüsten, Neues zu sehen, sondern um
unsere Religion, die dort einen vielversprechenden Anfang genommen hat,
zu fördern und zu verbreiten.
Um dies in regelrechtem Gange zu erreichen, will er bewirken, daß er vom Papste dorthin gesendet, dann von den Utopiern zum Bischof gewählt wird, indem er keinen Augenblick bezweifelt, daß er zu dieser Vorsteherwürde durch Bitten gelangen werde. Er hält dies für einen frommen Ehrgeiz, nicht den Rücksichten auf weltliche Ehren und Gewinn, sondern religiösen Motiven entsprungen. Darum bitte ich Dich, lieber Peter, entweder, wenn möglich, mündlich, sonst aber brieflich, dem Hythlodäus anzuliegen, daß in meinem Werke nichts Falsches stehen bleibe, aber auch nichts, was wahr ist, vermißt werde." (Thomas Morus, Utopia)
Um dies in regelrechtem Gange zu erreichen, will er bewirken, daß er vom Papste dorthin gesendet, dann von den Utopiern zum Bischof gewählt wird, indem er keinen Augenblick bezweifelt, daß er zu dieser Vorsteherwürde durch Bitten gelangen werde. Er hält dies für einen frommen Ehrgeiz, nicht den Rücksichten auf weltliche Ehren und Gewinn, sondern religiösen Motiven entsprungen. Darum bitte ich Dich, lieber Peter, entweder, wenn möglich, mündlich, sonst aber brieflich, dem Hythlodäus anzuliegen, daß in meinem Werke nichts Falsches stehen bleibe, aber auch nichts, was wahr ist, vermißt werde." (Thomas Morus, Utopia)
Kommentare