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Empfohlen sei an dieser Stelle ein nicht mehr ganz neuer, kleiner, bitterböser, trauriger Film: "Der Busenfreund" von Ulrich Seidl (1997). In einer verlotterten Wiener Wohnung lebt der ehemalige Mathematiklehrer Rene Rupnik mit seiner alten Mutter. Sein Frauenideal: Die Schauspielerin Senta Berger. Und vor allem ihre Figur. Die Brüste der Berger reizen den Mathematiker zu einer Abhandlung über Sinus und Cosinus als Sinnbild der weiblichen Schönheit. Unter der Oberfläche von Verehrung und Anbetung wuchern bei dem noch unberührten Junggesellen Gewaltphantasien: Demütigung, sexuelle Obsession, Frauen- und Selbsthass mischen sich hier zu einem explosiven Gebräu. So abgedreht und einzigartig der Sonderling Rupnik auch wirkt, so genuin entspringen seine Obsessionen und Phantasien doch dem Herz der modernen - nicht nur österreichischen - Gesellschaft. Ein Film, als hätte die Jelinek das Drehbuch diktiert. Sehenswert!
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