Sein Schreiben war ein Aufbegehren gegen die Vergänglichkeit,
gegen die Zeit: In Peter Kurzecks Büchern wurde das Leben zur Kunst, jede
Minute der Geschichte entborgen, jeder Gegenstand, jedes Blatt und Wort.
Kurzeck, 1943 in Tachau in Böhmen geboren, aufgewachsen in Staufenberg, später
in Frankfurt wohnhaft und in Südfrankreich, entwarf dazu seine eigene Sprache:
kurze Sätze, die in einem ewigen, soghaften Rhythmus dahinflossen. Seine Romane
brauchten keinen Plot, keine Handlung im engeren Sinne, sie bildeten ein Leben
ab, sein Leben – gezeichnet von Flucht, Alkoholismus, der späten Anerkennung.
Dem Großstadtleben, dem Vatersein, scheiternden Beziehungen, bundesdeutschen Zuständen. Und immer war da
etwas Ungreifbares, Sehnsüchtiges und Utopisches, dem man als Leser nachjagte,
das einen berührte und an diese Texte band, süchtig werden ließ nach diesem in
aller Melancholie verheißungsvollen Sound. Kurzeck, dessen erstes Buch Der
Nußbaum gegenüber vom Laden, in dem du dein Brot kaufst 1…
Lebenszeichen aus dem fiktiven Alltag.