Brötchen

Wenn man meiner Mutter blöd kam, pflegte sie zu sagen: "Ich verdiene hier die Brötchen!". Ich habe mich als Kind immer gefragt, warum es so eine Leistung sein soll, das Geld für Brötchen zu verdienen, denn das Netz einfache Brötchen kostete in unserem Supermarkt nur 99 Pfennige. Und es waren 10 Brötchen drin!
Heute ist es eher so, dass ich mich über die Generation unserer Eltern wundere: Als meine Mutter so alt war wie ich, hatte sie mich gerade bekommen. Sie war verbeamtet, hatte ein Haus gebaut, und ihr eignes Auto stand vor der Tür. All dies erscheint mir in meiner winzigen Wohnung, vor der Tür ein Fahrrad, das so kaputt ist wie nochwas, derart unerschwinglich, dass ich nur staunen kann. Immerhin: Heute morgen bin ich Brötchen holen gegangen. Vier solide leckere Riesenbrötchen, köstlich duftend, frisch gebacken. Und natürlich qualitativ weitaus hochwertiger als die Supermarkt-Dinger aus meiner Kindheit. Ätsch, Mutti, dachte ich dann. Wenngleich ich zugeben muss, dass ich mir dabei nicht sonderlich erwachsen vorkam. Aber ich bin ja auch erst zarte 33.

Kommentare

Anonym hat gesagt…
"Bald fällt der Schnee, bald fröstelt's mich,
dann Brötchen, Du, begehr ich Dich"
(Anonym|Internet|Zuschreibung McD)

Für mich stellt sich aber viel mehr die Frage: Warum kann ich die geilen Bilder nicht kommentieren? Sprache gegen Bild, das ist fair. Sprache gegen Sprache, das ist Brudermord. Und wenn man nicht gegen sondern für nimmt, ist es fair vs. Inzest.

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